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Touristen ohne Ende
Touristen ohne Ende

kaum im neuen land angekommen, steuern wir mit unserem treuen gefährt auf den riesen moloch istanbul zu. weise reisende wie wir zu sein glauben, haben wir im voraus ein hotel gebucht, dass sowohl zentral gelegen als auch über einen privaten parkplatz verfügt. alle, die bereits einmal das lebendige chaos in istanbul erlebt haben, werden wohl den kopf schütteln, wie stefan und ich auch nur auf die idee kommen konnten, mit dem tucan in die altstadt (beyazit) zu fahren. lebensmüde sind wir ja nicht unbedingt, die anderen verkehrsteilnehmer scheinen es aber offensichtlich zu sein. nach zwei abenteuerlichen stunden in strömendem regen und mit schokolade zur aufrechterhaltung der laune des fahrers, finden wir in einer steilen gasse unser hotel. „no parking“ ist der kommentar an der rezeption. also auf geht’s nach einer bleibe für unser vollbeladenes zuhause zu suchen. mit viel gestikulation und ein paar scheinen türkischer lira, finden wir einen bewachten „otopark“. einmal mehr werden wir von interessierten, vertrauenswürdigen und freundlichen menschen empfangen. „no problem“ – dem auto werde nichts passieren, meint der parkwächter und drückt mir einen apfel als willkommensgeschenk in die hand.

Spice Bazaar
Spice Bazaar

im grand bazaar und spice bazaar tauchen wir ein in eine welt voller farben, gerüchen und lautstarken verkäufern. wir sind jedoch nicht allein, genauer gesagt: wir sind umgeben von massenhaft touristen. abseits der „must-have-seens“ erleben wir den wahren puls der stadt. jede ecke wird genutzt, um in einem riesen rummel waren anzuliefern, herzustellen und schlussendlich zu verkaufen. es riecht ständig etwas nach rauch durch die gerösteten kastanien und maiskolben der strassenhändler. auf der galata brücke beobachten wir abends einheimische, die schulter an schulter stehend, fische aus dem bosphorus ziehen. an çay (türkischer schwarztee), nüssen und simit (brotring mit sesam) mangelt es nie.

die metropole beeindruckt uns durch ihre vielfältigkeit. das eher konservative asiatische viertel steht in keinem vergleich zum rummel der einkaufsstrasse istiklal caddesi. freitagnachts erwacht das moderne istanbul und die clubs übertönen sich mit live musik.

bereits bei der anfahrt nach istanbul fahren wir bei zwei autobahnzahlstellen einfach durch, da wir keine möglichkeit finden, vor ort zu zahlen. das elektronische system der türkei ohne schranke mit maximal 30km/h durchzufahren, erleichtert uns diese gaunerei. die laute sirene und das gelbe blinklicht verunsichern uns aber dermassen, so dass wir uns in der stadt informieren und letzten endes auf der poststelle eine vignette kaufen. ein hilfsbereiter angestellter versucht sich mit seinen deutschkenntnissen zu profilieren, leider können wir uns aber nur spartanisch austauschen und so bleit die frage nach den gebühren für die tagszuvor durchgefahrenen zahlstellen vorerst unbeantwortet. wir versuchen es nun per mail bei der staatlichen autobahn betreiberin – nach zwei mails bekommen wir aber auch dort keine antwort mehr und betrachten die angelegenheit für uns als erledigt.

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