Scroll to Content
Cheetah im frischen Gras
Cheetah im frischen Gras

als erstes müssen wir an dieser stelle wohl ein missverständnis aus dem weg räumen. nachdem wir nach dem letzten blogeintrag von mehreren seiten einladungen zum kaffeetrinken und ähnliches aus der schweiz erhalten haben, möchten wir festhalten, dass wir nach wie vor in afrika unterwegs sind. namibia ist zwar unser letzte destination, die wir auf dieser reise noch unsicher machen, aber ein paar wochen möchten wir den reiz dieses landes schon noch auskosten. dies wird aber definitiv bereits einer der letzten blogeinträge sein.

kaum (wieder) in namibia angekommen, werden wir mit einer riesigen orangen wand konfrontiert. noch ist dieses ungetüm in der ferne, doch weder fahrerin noch beifahrer können es leugnen: ein sandsturm komm direkt auf uns zu. elegant machen wir kehrt um und flüchten auf der gravelroad hochtourig in die andere richtung und bestaunen das spektakel aus sicherer entfernung.

Stefan Kumli / Christine Sommer
Fish River Canyon

Stefan Kumli / Christine Sommer
Schnupperlehrling

der fishriver-canyon steht weit oben auf der prioritätenliste eines namibiabesuchers. die temperaturen im grund der schlucht von oftmals um die 50 grad in den sommermonaten, lassen es leider nicht zu, die mehrtägige wanderung durch den canyon zu unternehmen. also bleibt uns nur die softvariante übrig: sightseeing von oben. von flusswasser ist herzlich wenig übrig – jedoch bereits stunden später wechselt dies mit dem entladen eines immensen gewitters. zuerst sind wir äusserst erfreut über die abkühlung, welche die sintflutartigen regenfälle mit sich bringen. doch spätestens als wir den löwe-fluss durchqueren möchten, finden wir’s nicht mehr so toll. nach einem mittelgrossen umweg (ach was sind schon 100km?) kommen wir dem kgalagadi nationalpark immer näher. nach der langen zeit an der küste südafrikas und in zivilisierten gegenden, fühlen sich die berühmten roten sanddünen der kalahari wie heimat an. letzten juli verbrachten wir in diesem park bereits eine wunderschöne zeit. auch lernten wir hier kobie und nick, margie und rob sowie thesa und jamie kennen – freundschaften zu südafrikanern, die wir hoffentlich noch lange pflegen können. im gegensatz zum winter, ist die vegetation seit dem grossen regen in voller blüte. die beiden flusstäler sind mit einem grünen grasteppich ausgestattet und die blumenpracht kommt in allen erdenklichen farben und formen zum vorschein. der kgalagadi bietet in unseren augen die idealsten bedingungen um neben einer vielfältigen tierwelt eben auch hyänen, löwen, geparde und ab und zu sogar leoparden vor die fotolinse zu kriegen. ähnliche voraussetzungen bieten nur noch die nxai-pans und savuti in botswana (insider bezeugen, sambia biete ähnliches.) 😉

Stefan Kumli / Christine Sommer
Der Himmel am Oranje brennt

eigentlich erlaubt uns visatechnisch nur eine hintertür, das staatsgebiet von botswana und südafrika des kgalagadi transfrontierparks erneut zu betreten. in dem man seitens namibia einreist, und auch wieder ausreist, ist keine passkontrolle nötig. für uns ein riesen glück. „it’s up to you“ ist die antwort auf unsere frage, wie lange wir denn im park bleiben dürfen. so verweilen wir ganze drei wochen und erhöhen damit unsere chancen auf tolle tiersights. belohnt werden wir, bereits am ersten tag, mit einem leoparden im baum.

bei tollen tierbeobachtungen werden oft einige „benimm“-regeln ignoriert und es wird mit dem fahrzeug hin und her navigiert, um den besten blick zu erhaschen. dies ist nicht nur hier so, sondern in allen tierparks anzutreffen. durch die anzahl fahrzeuge erhöht sich das „ellbögelen“ jeweils im quadrat. also müssen wir uns taktisch immer sehr clever anstellen, so dass wir im besten licht an der richtigen position stehen. bei den bildern der löwen beim fressen, glückt uns dies vorzüglich. sehen wir doch dem geschehen vor sonnenaufgang aus sicherer entfernung zu, um dann just beim ersten sonnenstrahl direkt vor der beute zu stehen.

Stefan Kumli / Christine Sommer
Wer ist hier der Boss?

nur wer die natur richtig deuten kann, findet versteckte tiere. normalerweise reduzieren sich sichtungen auf sich bewegende tiere, die direkt auf oder neben der strasse zu finden sind. wir beobachten aber auch springböcke, oryx und gnus auf ihr verhalten. oft erkennt man eine gewisse anspannung, wenn diese tierarten in eine bestimmte richtung „gaffen“. in aller regel versteckt sich dann unter einem baum oder im gestrüpp irgendwo ein jäger. der dritte leopard finden wir nur durch einen sehr aufgeschreckten springbock. leider riecht er aber die gefahr und verschwindet, bevor sich der leopard einen angriff wagt. wir sind stolz den leoparden zu sichten. er versteckt sich wirklich sehr geschickt unter einem busch. und wir sind die einzigen, die ihn erspähen. später beobachten wir noch eine löwin, die sich an ein gnu heranschleicht. aufgeschreckte springböcke in der nähe, verraten die löwin und wieder kommt es, zu unserem bedauern, zu keiner attacke.

leichter regen lassen die natur erwachen und wir beobachten über eine stunde lang, wie sich die springböcke über die abkühlung freuen. sie hüpfen in bekannter manier durch die gegend, jagen sich hinterher oder kämpfen gegeneinander. wir sind sprachlos über dieses verhalten, sehen wir in diesen antilopen doch normalerweise nur grasfressende tiere oder fleisch für den grill.

Stefan Kumli / Christine Sommer
„Wenn d’Sunne hingerem Jura ungergeit…“

neben der tierwelt kämpfen alle parkbesucher mit der hitze von über 40 grad und wir zwei zusätzlich mit tropfendem motoröl, kühlwasser oder platten reifen. wir haben es verpasst, neue reifen aufzuziehen und zahlen nun bei tiefem reifendruck fast täglich damit, dass wir den wagenheber oder das reparaturkit zur hand nehmen müssen. aber mit der routine werden wir richtig schnell und einen platten beheben wir mittlerweile in weniger als fünf minuten. der panzer muss nun einfach noch ein paar wochen durchhalten ist unser motto und schon geht’s los auf den nächsten „game-drive“.

am ende zählen wir neben den üblichen verdächtigen, wie springböcke, oryx, gnu, giraffen und strausse, folgende „spezielle“ sichtungen:

  • 95 löwen
  • 19 geparde
  • 3 leoparden
  • 6 braune hyänen
  • 5 tüpfelhyänen
  • 7 löffelhunde
  • 3 kapfüchse
  • 10 african wildcats
  • 6 erdmännchen
  • und je eine cape cobra, puffotter und ein stachelschwein

wir rennen quasi von highlight zu highlight und feiern am schluss noch roli’s geburtstag mit selbstgebackenem kuchen. danke moni und roli für die vielen lustigen momente („richi!“). für uns ist klar, dass wir definitiv nicht zum letzten mal in diesem schutzgebiet waren, auch wenn wir ganz zum schluss einen der traurigsten entscheide unserer reise hier treffen müssen. doch dazu erfährt ihr in ein paar wochen im nächsten blog mehr.

[wzslider autoplay=“true“ info=“true“ lightbox=“true“]

Written by:

Comments are closed.

Top
%d Bloggern gefällt das: