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wer kennt sie nicht aus der kindheit – die maus und der kleine niedliche elefant aus dem fernsehen?

in freier wildbahn bewahrheitete sich unsere begegnung mit dem elefanten jedoch um einiges mächtiger und unberechenbarer. einmal mehr erleben wir am eigenen leib, wie schnell sich eine situation von einer sekunde auf die andere verändern kann. doch erst mal alles der reihe nach.

Der Kurze an der Front
Der Kurze an der Front

abenteuerlustig wie wir sind, suchen wir uns das nambwa-wildernesscamp im bwabwata nationalpark bewusst aus. denn aus beschreibungen anderer reisenden soll die zu beobachtende wildpopulation hier besonders dicht sein. ausser uns sind, wie so oft, weit und breit keine anderen gäste zu sehen. wir stellen uns auf eine einsame nacht ein. das camp ist nicht umzäunt. direkt am kwandoriver gelegen, entdecken wir auch bald einmal die spuren von hippos und elefanten. wir sind wahrlich nicht die geborenen pfadfinder, aber diese füsse lassen sich eindeutig zuordnen. mit stativ und feldstecher ausgerüstet sitzen wir gegen abend gemütlich auf dem hochsitz und bestaunen neben vielen impalas und waterbucks eine herde afrikanischer elefanten. auf diese gruppe dickhäuter trafen wir bereits tagsüber im park – man konnte sie nicht übersehen, allen dingen voran die üppig verteilten kotballen und die dazugehörenden tellergrossen fussabdrücke im sand, als die herde gemächlich weiterzog. die szenerie mit einem sonnenuntergang wie er im buche steht, hätte schöner nicht sein können. auch staunen wir nicht schlecht, als quasi die halbe herde der gut 33 tiere zwischenzeitlich hinter der baumfront verschwindet, wo sich rein lagetechnisch auch unser nachtlager befindet. wir schenken dem treiben nicht weiter beachtung und finden es einfach nur toll, dass etwas action in die sache kommt. als die sonne hinter dem horizont zu verschwinden beginnt, machen sich andere für uns entscheidende bedürfnisse breit. runter vom hochsitz suchen wir uns den weg durchs unterholz zurück zum fahrzeug und diskutieren hin und her, was nun genau im topf über dem feuer landen soll.

Out of Africa
Out of Africa

und plötzlich steht er da, in voller grösse. die augen stechend scharf auf uns gerichtet und die ohren weit nach vorne gestellt trompetet der voll ausgewachsene elefant höllisch laut direkt in unser gesicht. er erschreckt vermutlich genau gleich ab unserer unerwarteten audienz. „sch… der kommt voll auf uns zu!“ und wir machen, was man in einer solchen situation niemals machen sollte. alles, was in unseren schlauen büchern steht, ist für uns in dem moment nicht abrufbar. fight or flight – wir wählen im affekt letzteres und rennen drauf los, was das zeugs hält. vor uns tauchen aber zwischen dem blättergrün erneut imposante graue schatten auf. wir wählen den letzten übriggebliebenen fluchtweg nach rechts, direkt in die riedüberdachte buschtoilette. voller schrecken schauen wir uns an und beiden ist klar, dass die rund fünf tonnen rohgewicht auch vor einem aus stroh und ästen gebastelten häuschen nicht halt machen würden. uns zittern die beine, als der boden um uns buchstäblich zu beben beginnt. die durch den warnruf des elefanten aufgescheuchte herde ergreift die flucht, ohne rücksicht auf verlust. nach ein paar sekunden ist der spuck vorbei. wir blieben verschont, trauen uns aber erst aus dem klo, als wirklich ruhe eingekehrt ist.

nach dem nachtessen ist es beim kaffee machen vorbei mit der stille der nacht. unsere neuen freunde scheinen sich nun in der dunkelheit wohler zu fühlen und futtern sich auf dem benachbarten stellplatz durch die dornbüsche. auf eine direktbegegnung lassen wir es nicht erneut ankommen und ziehen uns bald einmal in den tucan zurück.

spätestens nach dieser nacht haben wir uns nicht mehr gegenseitig zu beanstanden, der inhalt unserer blogeinträge sei zum gähnen langweilig.

wie bei „die sendung mit der maus“ üblich: nach der lachgeschichte nun die sachgeschichte

Oliver, unser Pfadfinder
Oliver, unser Pfadfinder

corinne und oliver lernten wir vor ein paar jahren im atw-offroadkurs kennen. bereits damals ging es lustig zu und her, als ihr reisegefährt „haghuri“, aus bis heute unerklärlichen gründen, aus dem schlamm gezogen werden musste. die welt ist klein und so müssen wir dem zufall nur ein wenig nachhelfen, um oli in kamanjab in namibia zu treffen. corinne kann leider aus beruflichen gründen nicht dabei sein, was den frauenanteil auf bedenkliche 33% herabsinken lässt. das abends zuvor verspiesene oryx-, kudu- und zebrafleisch bekam nicht allen mägen gleich gut. aber nach einem tag in der hängematte steht dem bevorstehenden abenteuer nichts mehr im wege.

bestückt mit genügend wasser, diesel und essen (unter anderem auch beachtliche fleischmengen), machen wir uns auf den weg in die wildnis. abseits von befahrenen strassen und infrastruktur machen wir auf acht rädern die khowareb-schlucht unsicher. die auf den fahrzeugen montierten sandbleche, allzeit bereit für den einsatz, scheinen bei allen beteiligten vertrauen in die kleine expedition auszulösen. anders als in nationalparks, die oftmals eingezäunt sind, leben die tiere in der schlucht wirklich noch wild.

Zwillingsbrüder - el Tucan und s'Haghuri
Zwillingsbrüder – el Tucan und s’Haghuri

von oli’s umfassender reiseerfahrung können wir in vielerlei hinsicht profitieren. so zeigt er uns, wie man die spuren verschiedenster wildtiere lesen kann. nicht immer treffen stefan und ich ins schwarze. die fährte von giraffen erwies sich nach begutachtung vom profi letztendlich nur als gewöhnliche hufabdrücke von rindern. die seltenen wüstenelefanten sind leider nicht so einfach aufzuspüren. obwohl wir mehrmals auf relativ frische kotspuren und footprints treffen, waren die grauen riesen bereits im busch verschwunden. mit feuerstein und getrocknetem zebradung feuer entfachen, gelingt auch uns mit etwas übung. zum glück. so werden unsere mägen jeden abend aufs neue mit feinem essen aus dem poitije gefüllt. bei einem bushkaffee am lagerfeuer lassen wir es uns gut gehen. von oli erfahren wir weiter, was für das überleben in der wildnis wichtig ist. dabei stehen sicherheit und orientierung immer an erster stelle. anders als erwartet, setzten wir trotz offroadstrecken feinster art die fahrzeuge nie in den sand, was offensichtlich unserem ausgeprägten fahrtalent zuzuschreiben ist. vielleicht war es auch einfach nur ein wenig glück. was aber nicht heisst, dass die fahrzeuge nicht innen und aussen komplett mit staub übersät sind. wer jetzt auf den geschmack gekommen ist, kann sich im oktober der „into the wild“-tour anschliessen und die eigenen outdoorfähigkeiten auf die probe stellen. www.into-the-wild.com

herzlichen dank oli für die tollen und unterhaltsamen tage.

„tierchen gucken“

zum abschuss noch die tiergeschichte aus dem etosha nationalpark. zu unseren neusten „eroberungen“ zählen die berg zebras, chamäleon, honigdachs und der kampfadler. am besten schaut gleich selber.

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