seit fast drei wochen bereisen wir nun griechenland. dabei wird augenscheinlich, dass das land seit jahren in einer schweren krise steckt und der pleitegeier kreist: verlassene grundstücke, häuser und höfe bilden dabei nur die spitze des eisbergs. das fundament bilden schlechte strassen innerorts, von wilden hunden bewohnte hotels, ja gar ganze wellness-center in der grössenordnung der alpentherme in leukerbad und schwimmbäder stehen bereits längere zeit leer. aus respekt vor land und leuten verzichten wir aber auf fotografien dieser ruinen. wer solche sehen möchte, suche zb in den google bildern nach „loutra eleftheron ruin“. einzige positive ausnahmen bilden touristisch wichtige stationen wie die klöster auf den hügeln um meteora. auf eine besichtigung der klöster verzichten wir teils aus desinteresse und teils mangels passender kleidung: wir wandern und kraxeln in den hügeln, täler und schluchten herum und das sportliche outfit passt nicht so sehr zum konservativen gedanken der heiligen stätten. hier treffen wir auch auf die beiden tourenvelofahrende petra und ron, sowie später gabriella und ivo, welche auf der rückreise von ihrer 1,5-jährigen afrikareise sind. es ergibt sich ein toller abend mit regem wissens- und erfahrungsaustausch. zu unserem pech zählt, dass die grosszahl an übernachtungsmöglichkeiten noch geschlossen sind und sich das wetter von seiner wechselhaften und eher kühleren seite zeigt. so dauert es jeweils länger, bis wir einen nach unseren wünschen entsprechenden übernachtungsplatz gefunden haben. neben geschlossenen campings sind auch noch längst nicht alle tavernen und shops geöffnet.
seit tagen bremst uns zudem eine autopanne aus. der kleine tucan bringt nicht mehr wie 80km/h auf den asphalt, aufwärts tuckern wir auch mal mit schneckentempo (30-40km/h) dahin – kurz wir fühlen keine leistung vom motor. wir warten nun in kavala darauf, dass die zweite garage endlich einen defekt findet und wir mit normaler geschwindigkeit richtung türkei reisen können. zudem können wir weitere defekte beklagen. so sind bereits diverse halterungen abgebrochen, ein weinglas ist ebenso in scherben zerlegt, wie die geschenkte laterne und auch die gigathlon-campingstühle erweisen sich nicht als alltagstauglich im harten outback. über spenden für neuanschaffungen würden wir uns freuen – eveline: dein angebot wegen den campingstühlen würden wir nachträglich sehr gerne annehmen 😉
es gibt aber auch positives zu berichten: die natur griechenlands derart grün und in frischer blüte zu erleben ist grandios. an allen ecken erkennt man, wo die orangen, mandarinen, oliven und mandeln herstammen. obwohl der oben beschriebenen wirtschaftskrise, sind wir förmlich im paradies gelandet. ganze badebuchten können wir für uns in anspruch nehmen – auch wenn das wetter noch nicht wirklich zum baden einlädt. mit unserem griechischwortschatz von bescheidenen vier wörtern fliegen uns die herzen nur so zu. das durchwegs freundliche auftreten der bevölkerung verstärkt unseren positiven eindruck.
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update:
es scheint als hätten wir eine erste hürde geschafft.wer hätte gedacht, dass sich unser tucan bereits in griechenland nur noch wie ein sack voller nüsse durch die gegend schleppt? wir sind nun um einiges schlauer und stefans hände etwas schwarzer. was auch immer zum kraftverlust des motors führte – nach mehreren durch rolf angeführte selbstreperaturen, einem versuch bei einer werkstatt das dieselfilter zu ersetzen – hat nun dimitris und sein vater pak mit der generalinspektion der dieselpumpe den vogel nach zwei reperaturtagen wieder voll zum abheben gebracht. ab heute ist die welt wieder in ordnung und die vorfreude auf die weiterreise hat uns durch und durch erfasst.